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December 3, 1991

The Chancellor's [Helmut Kohl's] Meeting with the President of Slovenia, Milan Kucan, Bonn, 3 December 1991, 11.00 - 12.10 Hours

GL 21

Bonn, den 3. Dezember 1991

V e r m e r k

Betr.: Gespräch des Herrn Bundeskanzlers mit dem Präsidenten von Slowenien, Milan Kucan Bonn, 3. Dezember 1991, 11.00 - 12.10 Uhr[1]

An dem Gespräch nehmen teil

- auf deutscher Seite

der Herr Bundeskanzler

Staatssekretär Dr. Dieter Kastrup/Auswärtiges Amt

MDg Dr. Kaestner (Notetaker)

LRI Ernst (Dolmetscher)

- auf slowenischer Seite

Präsident Milan Kucan

Außenminister Dr. Dimitrij Rupel

Sonderbeauftragter Prof. Dr. Boris Frlec (Notetaker)

Pressesprecher des AM Ivo Vaigel

Helena Blatnik (Dolmetscherin)

Der Bundeskanzler begrüßt Präsident Kucan (K.) herzlich und stellt fest, der Präsident könne mit dem Ablauf der Dinge recht zufrieden sein - noch vor Weihnachten werde es zur Anerkennung Sloweniens kommen.

K. erwidert, er fühle sich bei Besuchen beim Bundeskanzler immer wohl - besser als derzeit zu Hause!

Der Bundeskanzler bekräftigt seine Wertschätzung der Politik des Präsidenten: K. habe sich seit langer Zeit erfolgreich aus dem eigentlichen Streitfall herausgehalten.

Was die Anerkennung angehe, so werde unserseits vor Weihnachten die notwendige Entscheidung getroffen werden. Daß dies nicht vor dem ER Maastricht geschehe, habe gute Gründe - da er - der Bundeskanzler - das Thema aus der dortigen Diskussion heraushalten wolle. Dann aber werde man rasch vorankommen. Zwar werde man, weil nicht alle EG-Mitgliedsstaaten mitmachen würden, zu keiner einheitlichen Haltung der EG kommen - so werde z.B. MP Mitsotakis/GR die Anerkennung nicht mitvollziehen, und hinter seinem Rücken verstecken sich andere. Dies werde aber ihn - den Bundeskanzler - nicht hindern, vorwärtszuschreiten.

Für uns Deutsche gelte es, zwei Gefahren zu vermeiden: die des Alleingangs und die einer Wiederbelebung der Konstellation von 1941.

Nach seiner Einschätzung würden etwas 7 bis 8 EG-Mitgliedsstaaten mitziehen, darüber hinaus andere europäische Staaten wie Schweden. Heute abend werde er mit StP Mitterrand zusammentreffen und ihn für seine Linie zu gewinnen suchen.

Gut für Slowenien - so der Bundeskanzler weiter - seien die gestrigen EG-Beschlüsse über die positiven Maßnahmen. Dabei müsse Slowenien allerdings beachten, daß nicht jeder, der heute seine Sympathie bekunde, auch am Tag nach der Anerkennung mit finanziellen Leistungen dabei sei. Gerade angesichts des menschlichen Leids und der großen Zerstörungen'- und wir Deutsche wüßten, was dies bedeute – sei er - der Bundeskanzler - sehr gespannt, wie am Tag nach der Anerkennung die europäische Sympathie, Solidarität und Loyalität aussehe.

K. dankt für die freundliche Einladung und das offene Gespräch, das zwischen dem Bundeskanzler und ihm schon zur guten Tradition geworden sei. Insbesondere danke er aber auch für das, was der Bundeskanzler zur Anerkennung und zur Zeit nach der Anerkennung gesagt habe.

Die Anerkennung sei, nach allem was vorgefallen sei, für sein Land schon etwas Großartiges. Gleichwohl sei er sich bewußt, daß die wahren Probleme erst danach beginnen würden. Und es sei kein Zufall, daß das erste Gespräch über die realistischen Möglichkeiten der Anerkennung hier in Bonn geführt werde. Denn die Entscheidung des Bundeskanzlers über die Anerkennung seines Landes und möglicherweise auch Kroatiens sei richtungsweisend.

Er wisse, daß diese Entscheidung dem Bundeskanzler nicht leicht falle und daß die Bundesrepublik Deutschland unzähligen Spekulationen ausgesetzt sei. Leider müsse er aber feststellen, daß viele andere Politiker in Europa keine Realisten seien und die Situation in Ost- und Südosteuropa - deren Bestandteil das Geschehen in Jugoslawien sei - falsch einschätzten.

Ausgangspunkt der slowenischen Bitte um Anerkennung sei die Feststellung, daß Jugoslawien in der früher gekannten Form nicht mehr bestehe. Deshalb sei die Anerkennung eine Anerkennung der neuen Tatsachen, zu denen es auf dem Boden des früheren Jugoslawiens gekommen sei. Ohne Anerkennung dieser neuen Tatsachen könne man keinen Ausweg aus dem Krieg und aus der Krise finden.

Grundlage dieses Auswegs müßten sein: Freiheit, Demokratie, Achtung der Menschenrechte, Verbürgung der individuellen, kollektiven und nationalen Rechte, wobei er die Minderheitenrechte besonders hervorheben wolle. Dies alles entspreche vollkommen den Forderungen, die der Deutsche Bundestag in seiner Resolution vom 15. November d.J. erhoben habe.

Für Slowenien sei die Anerkennung aus wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gründen eine existentielle Frage. Ohne Anerkennung sei Slowenien ein "unsicheres Land" - deshalb komme es zu keinem Zufluß neuen Investitionskapitals und neuer Kredite seitens der internationalen Finanzinstitutionen. Damit könnten dringend notwendige Infrastrukturprojekte nicht begonnen werden.

Die Wirtschaftslage sei derzeit katastrophal. Das Wachstum 1991 sei 11 % niedriger als im Vorjahr. Der Rückgang im BSP halte nun schon im dritten Jahr nacheinander an. Dies bewirke steigende soziale und politische Spannungen, die sich im gegenwärtigen Zustand - nicht Krieg, nicht Frieden - weiter verschärften. Dadurch könnte die Demokratisierung gefährdet werden, die Slowenien am weitesten von allen Republiken Jugoslawiens und weiter als alle anderen Länder Mittel- und Osteuropas vorangetrieben habe.

Ohne Anerkennung könne Slowenien auch keine initiative Rolle bei der Stabilisierung Südosteuropas und der Wiederherstellung des Friedens spielen.

In diesem Zusammenhang merkt K. kritisch an, die Bemühungen von VN-Vermittler Vance und Lord Carrington seien zu sehr auf die Achse Zagreb-Belgrad konzentriert. Lord Carrington habe sogar im spanischen Fernsehen gesagt, man müsse Serbien hofieren - denn was wäre eine Oper ohne Primadonna. Gleichzeitig könnten aber beide Herren keine Antwort finden, warum der 14. Waffenstillstand nicht eingehalten werde. Über alledem würden die Probleme Sloweniens links liegengelassen.

Für sein Land - so K. weiter - sei nach Anerkennung eine baldige Verhandlung über Assoziierung mit der EG - so wie mit Polen, der CSFR und Ungarn soeben paraphiert - lebensnotwendig. Er verzeichne dankbar, daß die EG ihre Sanktionen hinsichtlich Sloweniens aufgehoben habe. Tatsächlich sei sein Land von diesen Sanktionen am härtesten getroffen worden:

- Slowenien stelle über 30 % der Gesamtexporte des ehemaligen Jugoslawiens in die EG;

- von den slowenischen Exporten gingen über 70 % in die EG-Länder und

- fast 38 % der Gesamtexporte in die Bundesrepublik Deutschland.

Dies zeige eindeutig, wo die slowenischen Interessenschwerpunkte lägen. Leider seien im übrigen immer noch 30 % des Exports nicht von Sanktionen befreit, und zwar auf dem Gebiet der Landwirtschaft und der metallverarbeitenden sowie Elektroindustrie. Hier gebe es nach wie vor das Plafond-Problem, und er bitte den Bundeskanzler, sich für völlige Aufhebung der Sanktionen einzusetzen.

AM Dr. Rupel wirft ein, Slowenien bitte, daß nach der formellen Anerkennung unverzüglich eine gemischte deutsch-slowenische Kommission zusammentreten solle, die die Gesamtsituation prüfe und entsprechende Beschlüsse fasse bzw. Empfehlungen ausspreche.

Der Bundeskanzler sagt dies zu.

K. fährt fort, Slowenien erfülle sämtliche Bedingungen für eine Anerkennung.

1. Sicherung der Menschen- und Minderheitenrechte:

Diese Frage sei im Entwurf der neuen slowenischen Verfassung geregelt und er hoffe, daß dieser Entwurf noch vor Weihnachten verabschiedet werde. Danach bekämen die beiden in Slowenien wohnenden Minderheiten - Ungarn und Italiener - autochthone Rechte. Dies werde in weiterer Gesetzgebung ausgeführt. Alle Unterlagen seien bereits Lord Carrington, Präsident Badinter und BM Genscher zugesandt worden.

2. Grenzen:

Slowenien habe hier kein Problem. Es sei jedoch der Auffassung, daß in ganz Jugoslawien die bisherigen Binnengrenzen auch internationale Grenzen sein sollten. Wenn man diese Grundhaltung nicht einnehme, bedeute dies, daß die Aggression der Serben und der JVA Früchte trage. Er hoffe jedoch, daß das Problem im Zusammenhang mit der Frage, wo VN-Blauhelme stationiert werden, einer Lösung zugeführt werde. (Exkurs: historische Grenzen in Jugoslawien, großteils bestätigt auf dem Berliner Kongress, Angebot, entsprechende Fachliteratur zur Verfügung zu stellen.)

3. Anerkennung der KSZE-Dokumente von Helsinki und Paris:

Slowenien sei bereit, sie baldmöglichst zu unterzeichnen - bereits heute sei das Leben innerhalb Sloweniens auf Grundlage dieser Dokumente ausgestaltet.

4. Haager Friedenskonferenz:

Slowenien wünsche, daß die Konferenz sobald wie möglich unter den Staaten, die dazu bereit seien, fortgesetzt werde. Sie solle den Rahmen setzen hinsichtlich des Erbes bzw. der Sukzession des ehemaligen jugoslawischen Staates. Slowenien sei bereit, mit den Ländern Jugoslawiens, die dies wünschten, eine Art freien Markt zu bilden.

Im übrigen wolle Slowenien - wie bereits gesagt - baldmöglichst Assoziierungsverhandlungen mit der EG aufnehmen sowie an der Hexagonale mitarbeiten.

5. "Tag nach der Anerkennung":

Slowenien wolle mit der Anerkennung seiner Unabhängigkeit nicht in einen Zustand der Isolation verfallen oder sich nationalem Romantizismus hingeben. Sein Land sei vielmehr offen für europäische Zusammenarbeit - und wisse sehr wohl, daß dazu anfangs materielle Unterstützung notwendig sei. Er danke in diesem Zusammenhang für die Wiedereröffnung von Hermes-Bürgschaften und hoffe, daß auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau weitere Kredite gewähren werde. Slowenien müsse jetzt schleunigst in Industrie und Infrastruktur investieren, denn nur so könne Slowenien aufgenommene Kredite zurückzahlen.

Was die Auslandsverschuldung angehe, so sei sie für Slowenien relativ günstig: 1,8 Mrd. US-$, davon etwa 20 % gegenüber Deutschland.

Hinsichtlich der gesamtjugoslawischen Schulden habe Slowenien eine Aufteilung entsprechend den früheren Anteilen am BSP vorgeschlagen. Dies würde für Slowenien rund 20 % bedeuten, obwohl offensichtlich nicht 20 % des Kreditvolumens dorthingefloßen seien.

Abschließend wolle der dem Bundeskanzler noch einmal für die konkrete Perspektive der Anerkennung Sloweniens danken. Wenn er noch irgendwie beitragen könne, die Entscheidung des Bundeskanzlers zu erleichtern, sei er selbstverständlich gern bereit. Im übrigen bitte er, StP Mitterrand herzlich zu grüßen und ihn an ein Gespräch mit Kucan zu erinnern, wo er - Mitterrand - hinsichtlich der Anerkennung keine besonderen Probleme gesehen habe.

Der Bundeskanzler schildert sodann den psychologischen Hintergrund, vor dem die Bundesrepublik Deutschland in der Anerkennungsfrage bewegen müsse.

Zusammenfassend stellt der Bundeskanzler fest,

- wir würden Slowenien vor Weihnachten anerkennen,

- wir würden Slowenien auch "am Tag danach" unterstützen, denn es sei unser Interesse, daß Slowenien erfolgreich sei - nicht daß dort eine neue Elendszone entstehe (Exkurs: US-Haltung gegenüber dem Baltikum),

- nach der Anerkennung sollten sich Experten beider Seiten über Wirtschaftsprobleme zusammensetzen,

- bei alledem gehe er - der Bundeskanzler - davon aus, daß das, was K. über die Grenzen und über die Minderheiten gesagt habe, umgesetzt werde - er habe daran keinen Zweifel.

Im übrigen - so der Bundeskanzler weiter - hätte er sich gewünscht, daß K.'s Kollege in Zagreb den Ratschlägen, die er ihm vor 10 Wochen gegeben habe, gefolgt wäre, dann wäre die heutige Lage nicht entstanden.

Insgesamt könne der Präsident sich auf ein gutes Weihnachtsfest einrichten - und er möge dies auch den Leuten in Slowenien übermitteln.

K. dankt - der Bundeskanzler habe bereits mit dem heutigen Gespräch seinen Mitbürgern ein schönes Weihnachtsgeschenk bereitet. Bekanntermaßen seien die Menschen unverbesserlich - so glaubten viele in Slowenien, daß mit der Anerkennung alle Probleme aus der Welt geschafft seien.

K. lädt schließlich den Bundeskanzler zu einem möglichst baldigen Besuch in Slowenien ein.

Der Bundeskanzler nimmt die Einladung an, gibt jedoch noch keine zeitliche Zusage.

 

(Dr. Kaestner)


[1] BArch, B 136/59747, 89-95.

[Editor’s note: This document was also published, in the German original, in Andreas Wirsching, Hélène Miard-Delacroix, and Gregor Schöllgen, eds., Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1991 (Berlin; Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2022),  https://doi.org/10.1515/9783110762204.]

Head of Division 21                                                                                                         

Bonn, 3 December 1991

M e m o r a n d u m

Subject: The Chancellor's Meeting with the President of Slovenia, Milan Kucan, Bonn, 3 December 1991, 11.00 - 12.10 Hours[1]

German Participants:

The Chancellor

 Undersecretary of State Kastrup (Foreign Office)

 MDg Dr. Kaestner (Notetaker)

 LRI Ernst (Interpreter)

Slovenian Participants:

President Milan Kucan

 Foreign Minister Dr. Dimitrij Rupel

 Special Envoy Prof. Dr. Boris Frlec (Notetaker)

 Press Secretary Ivo Vaigel

 Helena Blatnik (Interpreter)

The Chancellor cordially greets President Kucan (K.), noting that the President must be satisfied with the general evolution of things – Slovenia’s recognition would still happen before Christmas.

K. replies that he felt well when he visited the Chancellor – even better than at home!

The Chancellor reaffirms his appreciation for the President’s policy: K. had successful stayed out of the conflict for a long time. With regards to recognition, we will make the necessary decision prior to Christmas. There were good reasons not to do it in advance of the European Council in Maastricht as the Chancellor wanted to keep the issue out of the discussions. One would proceed rapidly afterwards. One would not be able to reach consensus in the EC, however, as not all EC member states would join in. For instance, PM Mitsotakis/GR would not carry out recognition and others were hiding behind his back. But this would not keep him, the Chancellor, from moving forward.

For us Germans, it was essential to avoid two dangers: a solo effort and a revival of the 1941 constellation. According to his estimate, 7 or 8 EC member states would join in and other European states, such as Sweden, as well. Tonight, he would meet with President Mitterrand to bring him around and convince him to take his line.

The Chancellor continues, saying that the EC’s decision yesterday on positive measures had been good for Slovenia. Slovenia had to consider that not everybody who voiced his sympathy today would be up for providing financial assistance after recognition. Particularly against the backdrop of human suffering and enormous devastation – and we Germans knew what this meant – he, the Chancellor, was excited to see Europe’s sympathy, solidarity, and loyalty on the day of recognition.

K. thanks the Chancellor for the friendly invitation and for the kind of candid conversation that had already become a tradition between he and the Chancellor. He was especially grateful for what the Chancellor had just said about recognition and the time afterwards.

Recognition, after all the things that had happened, was something great for his country. At the same time, he was aware that the real problems would begin only afterwards. It was not by coincidence that the first conversation on a realistic chance of recognition took place here in Bonn. The Chancellor’s decision on the recognition of his country and perhaps also Croatia was pointing the way.

He knew that the decision was not an easy one for the Chancellor. The Federal Republic of Germany was exposed to endless speculation. It was a pity for him to note that plenty of policymakers in Europe were not realists, having a false image of the situation in Eastern and South-Eastern Europe – of which the events in Yugoslavia were a key part. The starting point for Slovenia’s request for recognition was the conclusion that Yugoslavia no longer existed in its previous form. Thus, recognition was a recognition of the new facts on the ground of former Yugoslavia. Without such a recognition, one could not find a way out of the war and the crisis. The basis of this solution had to be freedom, democracy, respect for human rights, the guarantee of individual-, collective- and national rights, and the rights of minorities, in particular. All of this corresponded to the demands that German Parliament had raised in its resolution of 15 November.

For Slovenia, recognition was an essential question of economic, social, and political reasons. Without recognition, Slovenia was an "uncertain country" with no new flow of investment capital and no new credits from international financial institutions. Thus, urgent infrastructure projects could not be initiated.

The current economic situation was catastrophic. Economic growth had decreased by 11% compared to the previous year. It was the third year in a row with a decrease of gross domestic product. This had the effect of increasing social and political tension, which were further aggravated int the current situation – not war, not peace. This could endanger the process of democratization, which Slovenia had pushed the furthest compared to the other republics of Yugoslavia and the countries in Central and Eastern Europe. Without recognition, Slovenia would not be able to play a proactive role in the stabilization of South-Eastern Europe and in the re-establishment of peace.

In this respect, K. critically noted that the efforts of UN emissaries Vance and Owen had too strong a focus on the Zagreb-Belgrade axis. On Spanish television, Lord Carrington had even said that one had to court Serbia, as every opera had its prima donna. At the same time, both gentlemen could not find an explanation for the fact that the fourteenth ceasefire was not adhered to. Slovenia’s problems were ignored.

K. continued saying that, for his country, timely negotiations on association with the EC – such as with Poland, CSFR, and Hungary – were essential for its survival after recognition. He noted with satisfaction that the EC had lifted its sanctions toward Slovenia. In fact, his country had been most severely hit by the sanctions:  

- 30% of Yugoslavia’s overall exports were from Slovenia;

- 70% of Slovenia’s exports went to the EC countries;

- almost 38% of Slovenia’s exports went to Germany.

This underlined the focus of Slovenia’s interests. It was a pity that 30% of Slovenia’s exports were still not freed from sanctions, especially in the fields of agriculture and metal processing sectors, as well as the electronics industry. There was still the plafond-problem, and he asked the Chancellor to request the complete lifting of sanctions.

Foreign Minister Dr. Rupel inserts that Slovenia’s request was for the establishment of a mixed German-Slovenian commission after recognition in order to look into the overall situation and the making of decisions and recommendations.

The Chancellor affirms this.

K. says that Slovenia fulfilled all preconditions for recognition:

1. Guarantee of human rights and minority rights:

This issue was part of Slovenia’s constitution. He hoped that the draft would be passed prior to Christmas. Thereafter, both minorities in Slovenia – Hungarians and Italians – would obtain autochthonous rights. These would be detailed in further legislation. All materials had been passed on to Lord Carrington, President Badinter, and Foreign Minister Genscher.

2. Frontiers:

Slovenia did not have a problem in this field. Its position was that Yugoslavia’s internal frontiers ought to be the international frontiers as well. If one did not take this position, one would recognize the fruits of aggression by the Serbs and the Yugoslavian army. He hoped that one would find a solution for this problem though the deployment of UN peacekeeping forces. (Excursus: historical frontiers in Yugoslavia, largely confirmed at the Berlin Congress, offer to provide specialist literature.)

3. Recognition of the CSCE documents of Helsinki und Paris:

Slovenia was ready to sign them as soon as possible – life in Slovenia was already based on the foundation of these documents.

4. Peace Conference in The Hague

Slovenia’s request was the continuation of the conference among the states that were ready for it. It should set the framework for the legacy and the succession of former Yugoslavia. Slovenia was ready for the establishment of a free market with those countries of Yugoslavia who wished this. Apart from this, Slovenia wanted to start negotiations on association with the EC as soon as possible, contributing to the hexagonal.

5. "The Day after Recognition":

Slovenia did not want to be in a position of isolation after its recognition. It did not want to be a state of romanticism either. Rather, his country was ready for European cooperation. They knew perfectly well that there was a need for material assistance in the beginning. In this regard, he was grateful for the reintroduction of Hermes loan guarantees. His hope was that the Credit Institute for Reconstruction [“Kreditanstalt für Wiederaufbau”] would provide further loans. It was an urgent task for Slovenia to invest in its industry and infrastructure, this was a precondition for Slovenia to repay its credits.

The situation with regards to Slovenia’s foreign debts was quite favorable: 1.8 billion US$, about 20 % vis-a-vis Germany.

With regards to the overall amount of Yugoslavian debts, Slovenia had suggested a distribution according to gross domestic product. This would imply about 20% for Slovenia, albeit that it had obviously not obtained 20% of the overall credit amount.

Finally, he wanted to express his gratitude once again for the Chancellor’s specific perspective on Slovenia’s recognition. If he could contribute anything else to further facilitate the Chancellor’s decision, he was very glad to do it. Apart from this, he asked the Chancellor to cordially greet President Mitterrand and to remind him of his meeting with President Kucan when Mitterrand had anticipated special problems with regards to recognition.

The Chancellor then elaborates on the psychological background against which Germany had to operate with regards to the recognition question.

In sum, the Chancellor concludes:

- We would recognize Slovenia prior to Christmas,

- we would also support Slovenia on "the day after." It was our interest for Slovenia to be successful. We did not want the country to develop into a new zone of misery (Excursus: US position toward the Baltics),

- after recognition, the experts of both sides ought to meet and discuss economic problems.

- In all of this, the Chancellor assumed that the things that K. said about frontiers and minorities would be implemented. He had no doubts about it.

Moreover, he, the Chancellor, wished that K.‘s colleague in Zagreb had followed the advice he had given 10 weeks ago. This would have prevented today’s situation. All in all, the President could look forward to a good Christmas holiday – he ought to convey this to the people of Slovenia.

K. expresses his gratitude, underlining that the Chancellor had already given the people of Slovenia a beautiful Christmas present. As it is known, people were incorrigible. Many Slovenians assumed that recognition would already resolve all problems.

K. finally invites the Chancellor for a visit in Slovenia.

The Chancellor accepts the invitation, but does not give a commitment with regards to timing.

(Dr. Kaestner)


[1] BArch, B 136/59747, 89-95.

Kohl and Kucan debate plans for Germany's recognition of Slovenia prior to Christmas, but not before the convocation of the EC Ministerial Council in Maastricht in order to avoid public debate within the EC. Kohl reiterates his willingness to bring Mitterrand around on this issue.


Document Information

Source

BArch, B 136/59747, 89-95. Contributed, transcribed, and translated by Stephan Kieninger.

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Original Uploaded Date

2023-05-15

Type

Memorandum of Conversation

Language

Record ID

300155